Trotz der Erkrankung weiterhin berufstätig zu sein und ein so weit wie möglich normales Leben zu führen ist den meisten Patient:innen mit Rheumatoider Arthritis (RA) enorm wichtig.
Berufsleben und RA
Trotz der Erkrankung weiterhin berufstätig zu sein und ein so weit wie möglich normales Leben zu führen ist den meisten Patient:innen mit Rheumatoider Arthritis (RA) enorm wichtig.
Es konnte sogar gezeigt werden, dass sich adäquate Arbeit vorteilhaft auf die Gesundheit auswirkt und die Lebensqualität von RA-Patient:innen positiv beeinflusst.Drambyan Y., Parthier K.: Erwerbsfähigkeit erhalten und berufliche Teilhabe sichern, Z Rheumatol., 2014; 73 (1): 20–26.
Dank moderner Therapien mit hochwirksamen Medikamenten sind aggressive Krankheitsverläufe, die zu Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung führen, seltener geworden. Der Anteil der Patient:innen mit Rheumatoider Arthritis unter 65 Jahren, die einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, ist zwischen 1997 und 2012 bei Frauen von 37 Prozent auf 52 Prozent gestiegen, bei Männern stieg der Anteil von 47 Prozent auf 60 Prozent. Im gleichen Zeitraum sank die mittlere Dauer der Arbeitsunfähigkeit innerhalb eines Jahres aufgrund von rheumatischen Beschwerden von 71 auf 28 Tage.Zink A.: Versorgungsforschung in der Rheumatologie: aktueller Stand, Z Rheumatol., 2014; 73: 115–122.
Dennoch müssen Patient:innen mit Rheumatoider Arthritis stärker auf ihre Gesundheit Rücksicht nehmen als Gesunde, um trotz der Erkrankung am Arbeitsplatz oder zumindest im Arbeitsleben bleiben zu können.
Reha-MaßnahmenDrambyan Y., Parthier K.: Erwerbsfähigkeit erhalten und berufliche Teilhabe sichern, Z Rheumatol., 2014; 73 (1): 20–26.
Rehabilitation ist ein zentrales Mittel, die Arbeitsfähigkeit von Patient:innen mit Rheumatoider Arthritis zu erhalten und eine vorzeitige Verrentung zu verhindern oder zu verzögern.
Die wichtigsten Leistungsträger sind:
ArbeitsplatzanpassungDrambyan Y., Mau W.: Gesundheit fördern, Arbeitsfähigkeit erhalten. Wegweiser & Checkliste für Betriebsärztinnen & Betriebsärzte: mit exemplarischem Vorgehen bei Rheumatoider Arthritis, 2013, https://www. wegweiser-arbeitsfaehigkeit.de/ww/images/Handlungsanleitung_ Betriebsaerzte.pdf, Abrufdatum: März 2021.
Oft genügen schon kleine Veränderungen, um Ihnen die Berufstätigkeit zu erleichtern. Dazu gehören vor allem:
TeilzeitDrambyan Y., Mau W.: Gesundheit fördern, Arbeitsfähigkeit erhalten. Wegweiser & Checkliste für Betriebsärztinnen & Betriebsärzte: mit exemplarischem Vorgehen bei Rheumatoider Arthritis, 2013, https://www. wegweiser-arbeitsfaehigkeit.de/ww/images/Handlungsanleitung_ Betriebsaerzte.pdf, Abrufdatum: März 2021.
Chronisch kranke Arbeitnehmer:innen – und die Rheumatoide Arthritis gilt als chronische Erkrankung – können bei ihrem bzw. ihrer Arbeitgeber:in einen Antrag auf Teilzeitarbeit stellen.
Sofern Sie einen Schwerbehindertenausweis besitzen, haben Sie sogar Anspruch auf Teilzeitbeschäftigung, wenn die kürzere Arbeitszeit wegen Art und Schwere der Behinderung erforderlich ist.
Innerbetrieblicher Wechsel und UmschulungDrambyan Y., Parthier K.: Erwerbsfähigkeit erhalten und berufliche Teilhabe sichern, Z Rheumatol., 2014; 73 (1): 20–26. Drambyan Y., Mau W.: Gesundheit fördern, Arbeitsfähigkeit erhalten. Wegweiser & Checkliste für Betriebsärztinnen & Betriebsärzte: mit exemplarischem Vorgehen bei Rheumatoider Arthritis, 2013, https://www. wegweiser-arbeitsfaehigkeit.de/ww/images/Handlungsanleitung_ Betriebsaerzte.pdf, Abrufdatum: März 2021.
Ein innerbetrieblicher Wechsel auf einen anderen Arbeitsplatz mit geringer körperlicher Beanspruchung kann helfen.
Auch die Umschulung, also die Aus- bzw. Weiterbildung für eine andere als die vorher ausgeübte oder erlernte Tätigkeit, ist eine Möglichkeit. Diese Maßnahmen werden von Arbeitsagenturen und den Jobcentern finanziert.
Es gibt für Sie eine Vielzahl von betrieblichen Fördermöglichkeiten durch die Arbeitsagenturen und Integrationsämter, die Reha-Träger und Berufsgenossenschaften. Und Arbeitgeber:innen, die Patient:innen mit Rheumatoider Arthritis neu beschäftigen oder ausbilden wollen, erhalten dabei Unterstützung durch die Arbeitsagenturen.
Informationen und Beratung
Informationen zum Erhalt oder zur Wiederherstellung der Arbeits- und Erwerbsfähigkeit finden Sie unter www.wegweiser-arbeitsfaehigkeit.de, einer Seite der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh).
Eine umfassende, kompetente Beratung zur beruflichen Integration sowie professionelle Sozial- und Rechtsberatung zu Themen wie Rehabilitation, Schwerbehinderung und Rente erhalten Sie auch bei der Deutschen Rheuma-Liga (www.rheuma-liga.de).
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