Bedenken Sie, dass Ihre Kollegen Ihre Erkrankung eventuell ganz anders wahrnehmen als Sie selbst: Möglicherweise finden sie Ihre Hautveränderungen weniger auffällig oder bemerken Ihre PsA-bedingten Beschwerden, wie zum Beispiel Mobilitätseinschränkungen aufgrund ihrer Gelenkbeschwerden, gar nicht. Wenn Ihre Mitmenschen ganz normal mit Ihnen umgehen, muss das also nicht bedeuten, dass diese sich nicht für Sie interessieren oder dass ein unausgesprochenes Problem im Raum steht. Manche Menschen meiden den Kontakt in derartigen Situationen möglicherweise aber auch, weil sie unsicher sind, wie sie sich verhalten sollen.
Beispiel: Einem Kollegen fallen Ihre Hautveränderungen auf. Sie haben ein gutes, kollegiales Verhältnis, und er hat bereits Erfahrungen mit vergleichbaren Krankheitssituationen. Er kommt von sich aus auf Sie zu, ist offen für ein Gespräch und bietet Ihnen außerdem Unterstützung an. Eine andere Kollegin hingegen meidet das Gespräch mit Ihnen, entweder weil sie nicht weiß, wie sie sich verhalten soll oder weil sie befürchtet, falsch zu reagieren bzw. „das Falsche" zu sagen. Möglicherweise befürchtet sie aber auch, Ihnen banale Ratschläge zu geben bzw. Ihnen zu nahe zu treten. Sie können der Kollegin aus diesem Dilemma helfen, indem Sie ihr zu verstehen geben, dass sie mit Ihnen ganz offen über die Krankheit sprechen kann, aber nicht muss.
Generell können Sie den Kollegen anbieten, Fragen zu Ihrer Erkrankung zu stellen. Dabei bestimmen Sie natürlich selbst, welche Fragen Sie beantworten möchten und welche Themen Ihre Privatsache bleiben sollen.
Wenn Ihre Kollegen über Ihre Krankheit Bescheid wissen, können sie in Phasen, in denen es Ihnen nicht so gut geht, eher Verständnis für Sie aufbringen – und entsprechend Rücksicht nehmen bzw. Sie unterstützen.